5. bis 14. August:Rückblick: Bergpilgern in den Tiroler Alpen
Mischung aus Bergpilgern, Hüttentour und Gemeinschaft
„Viele Wege führen zu Gott. Einer geht über die Berge.“
(Bischof Reinhold Stecher)
In einer Mischung aus Bergexerzitien, Hüttentour und Gemeinschaftserlebnis sind wir vom 5. bis 14. August entlang alter Pilgerwege von Hütte zu Hütte durch die Tiroler Alpen gewandert. Als Ziel lockte uns Innsbruck mit dem St.-Jakobs-Dom. Nach der Pilgermesse in der Krypta der Jesuitenkirche blieb genug Zeit, um die Altstadt mit dem goldenen Dacherl, die Skisprungschanze oder andere Sehenswürdigkeiten zu erkunden und bei Cappuccino und oder Eis die Füße hochzulegen.
Wer sich auf den Weg in die Berge begibt, der gibt ein Stück Normalität auf zugunsten von Anstrengungen, Unsicherheit und Abenteuer. Als Gewinn winken neue Begegnungen, Grenzerfahrungen beim Gehen auf schmalen Graten, Zeit zum Austausch und für Stille. In der wunderschönen Bergkulisse erwarten uns großartige Panorama-Blicke. Die Umgebung ermöglicht mal lieblich-blühend, mal rau und unwirtlich intensive Naturerfahrungen. Durststrecken bei ausdauernden Anstiegen sind ebenso Teil des Weges Exerzitien wie anschließende Gipfelerfolge und das wohlverdiente kühle Feierabendgetränk auf der Hütte.
Pilgertour: von Hütte zu Hütte unterwegs im Verwall
Das Gebiet:
Die Verwallgruppe ist ein Gebirgszug an der Grenze zwischen Tirol und Vorarlberg in Österreich. Am ersten Tag passieren wir St. Christoph am Arlbergpass (1793 m), die Wetter- und Wasserscheide, an der sich das Rheintal auf der einen Seite und das Inn- bzw. Donautal auf der anderen Seite trennen.
Bergwanderer finden ein hervorragendes Netz an Wegen und Berghütten unterhalb der Gletschergrenze. Höchster Gipfel ist der Hohe Riffler (3168 m), den wir bei entsprechenden Witterungsbedingungen am letzten Tag besteigen können. Auch sonst besteht an vielen Tagen optional die Gelegenheit zu zusätzlichen Gipfelbesteigungen.
Das Tiroler Stanzertal und die Umgebung hatten seit Römerzeit und Mittelalter als Reise-, Kriegs- und Handelswege große Bedeutung. Pilger wählten für ihre Reise nach Santiago de Compostela in Spanien früher zwar meist einfachere Wege als den über den Arlberg, doch ist die Pilgertradition von Tirol und Vorarlberg nach Einsiedeln seit Jahrhunderten lebendig. Für Reisende gab es schon im Mittelalter nützliche Einrichtungen wie Klöster und Herbergen. Wir bewegen uns oft oberhalb der klassischen Pilgerwege im hochalpinen Gelände. Die Wege sind überwiegend als mittelschwer gekennzeichnet, in Ausnahmefällen auch als schwer. Eine Kletterausrüstung ist nicht erforderlich.